Grundsatzuntersuchung zur Optimierung textilbasierter Kopfschutzsysteme unter Berücksichtigung passformrelevanter und tragephysiologischer Eigenschaften zur Verbesserung der Schutzwirkung
Von den über 80 Mio. Menschen allein in Deutschland wird fast jeder von Kindesbeinen an irgendwann mit dem Thema Kopfschutz in Beruf und/oder Freizeit konfrontiert. Zum einen wegen der gesetzlichen Vorschriften, aber auch aufgrund des allgemein wachsenden Sicherheitsbewusstseins. Der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zufolge gibt es jährlich 79.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle mit Kopfverletzungen. Damit ist der Kopf die dritthäufigste Verletzungsregion.
Doch nur ein Helm, der passt und konsequent getragen wird, kann vor ernsthaften Kopfverletzungen schützen. Trotz des großen Bedarfs an Kopfschutzsystemen waren in Deutschland bislang keine fundierten anthropometrischen Kopfdaten von Frauen, Männern und Kindern verfügbar: weder aktuelle Maße, noch Informationen zu den Kopfformen oder deren prozentuale Verteilung. Wissenschaftliche Analysen bereits vor Beginn des Projektes haben gezeigt, dass sich die Kopfform der Menschen bei gleichem Kopfumfang zum Teil signifikant unterscheidet. Bis zu 4 cm Differenz in der Kopfbreite bei gleichem Umfang wurden ermittelt. Diese Differenz kann nicht über nur eine Helmgröße bzw. -form abgedeckt werden.
Insgesamt konnte mit der Durchführung der wissenschaftlichen Arbeiten in den Disziplinen Passform, Bekleidungsphysiologie sowie Hygiene neue und nachhaltige Entwicklungsgrund-lagen für textilbasierte Kopfschutzsysteme erarbeitet werden.