Entwicklung eines bekleidungsphysiologischen Modells zur Evaluierung von kühlenden Textilien
Kühlende Textilien werden heute überwiegend im Sportbereich eingesetzt. Auch besteht ein hoher Bedarf im Bereich von Arbeitskleidung und persönlicher Schutzausrüstung an Arbeitsplätzen mit hoher thermischer Belastung. Die kühlende Wirkung von Textilien wird technisch unterschiedlich realisiert. Für den Endverbraucher ist nur selten ersichtlich, welche Technologie verwendet wird und wie stark der Kühleffekt ist. Letztendlich sind aber die Wirkung und die Höhe des kühlenden Effektes für die Kaufentscheidung der Endkunden wichtig. Es fehlt eine mit dem Tragekomfort korrelierte Messmethode, die die Kühlwirkung objektiv bestimmen kann. Am HIT wurde eine neue Messmethode mit einem Wärmeabgabetester auf Grundlage bekleidungsphysiologischer Methoden entwickelt. Im Forschungsprojekt werden die mit dem Wärmeabgabetester erhaltenen Daten zu dem korreliert, was der Mensch fühlt, und welche Auswirkungen auf den Metabolismus des Menschen durch die Kühleffekte auftreten. Daten werden in Trageversuchen und bekleidungsphysiologischen Berechnungsmodellen ermittelt, um der Textilindustrie eine objektive Methode zur physiologischen Beurteilung von kühlenden Textilien zur Verfügung zu stellen. Ziel des Projektes ist, grundlegende Erkenntnisse über die Wirkung und Effektivität von kühlenden Textilien zu erhalten, die vom Menschen wahrnehmbar sind, um die bisher auf empirischen Beobachtungen und Erfahrungen beruhenden Produktion von kühlenden Textilien grundlegend zu verbessern und Effekte auf den Wärmehaushalt und den Metabolismus des Menschen zu quantifizieren.