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Neben der grundlegenden Zertifizierung von Textilprodukten bietet der OEKO-TEX® STANDARD 100 die Möglichkeit, auch Schuhe, Textilien aus Bio-Baumwolle oder recycelten Materialien sowie Produkte mit besonderen Anforderungen wie PSA, Spezialartikel usw. zu zertifizieren.

STANDARD 100 Zer­ti­fi­zie­rung von Bio-Baum­wolle

Wenn Sie auf Ihrem STANDARD 100 Zertifikat Artikel aus Bio-Baumwolle mit Angaben wie "bio" oder "aus biologisch angebauter Baumwolle" auflisten möchten, müssen Ihre Produkte einer zusätzlichen Laboruntersuchung unterzogen werden, um sicherzustellen, dass sie keine genetisch veränderten Organismen (englisch: GMO, genetically modified organisms) enthalten.

Das GMO-Screening schafft Vertrauen bei Ihren Kunden und Verbrauchern, da es einen unabhängigen Nachweis dafür liefert, dass Ihre Bio-Baumwollprodukte tatsächlich das enthalten, was Sie behaupten - echte Bio-Qualität.

Die zusätzliche Kontrolle auf gentechnisch veränderte Organismen ist sowohl für Materialien aus 100 % Bio-Baumwolle als auch für Mischungen von Bio-Baumwolle mit anderen Materialien möglich. Mischungen aus Bio-Baumwolle und konventionell angebauter Baumwolle dürfen jedoch nicht auf GMO getestet werden.

Auf Wunsch ist das GMO-Screening im Rahmen der STANDARD 100 Zertifizierung natürlich auch für Ihre Artikel, die ausschließlich aus konventionell angebauter Baumwolle bestehen, möglich.

An­for­de­run­gen im Detail

  • Bio-Komponenten
    Alle vorzertifizierten Hauptbestandteile aus Baumwolle müssen auch den Begriff "Bio" im Geltungsbereich enthalten. Accessoires sind davon ausgenommen.
  • Herkunftsnachweis
    Ein gültiges Bio-Ursprungszertifikat muss mit dem Antrag auf das OEKO-TEX® STANDARD 100 Zertifikat eingereicht werden.
  • GMO-Prüfung
    Negative GMO-Screening-Ergebnisse zusätzlich zum regulären Testprogramm für OEKO-TEX® STANDARD 100.

STANDARD 100 Zer­ti­fi­zie­rung von re­cy­cel­ten Ma­te­ria­lien

Wenn Sie auf Ihrem STANDARD 100 Zertifikat angeben möchten, dass Ihre Produkte aus recycelten Materialien hergestellt sind, gelten für die Zertifizierung zusätzliche Anforderungen. Dies liegt daran, dass recycelte Textilien aufgrund ihres früheren Lebenszyklus andere Anforderungen an die Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit stellen als neue Materialien.

Ein Hangtag ist erhältlich, um auf recycelte Materialien im OEKO-TEX® STANDARD 100 zertifizierten Produkt hinzuweisen. Zertifikatsinhaber können eine angepasste Version vom myOEKO-TEX® Portal herunterladen.

An­for­de­run­gen im Detail

  • Mindestens 20 % des textilen Hauptmaterials müssen recycelt sein.
  • Zusätzliche Hintergrundinformationen über den Ursprung der Materialien sind im Antrag erforderlich.
  • Der Antragsteller muss ein Herkunftszertifikat oder eine Validierung der Angaben zu recyceltem Material vorlegen.
  • Da es keine Labortests gibt, um zu überprüfen, ob ein Material recycelt ist oder nicht, kann das Testprogramm im Vergleich zu neuem Material abweichen. Der Unterschied in der Herkunft kann zu einer erhöhten Prüfhäufigkeit führen.
  • Recyceltes Material und neues Material können nicht zusammen auf demselben Zertifikat aufgeführt werden.
  • Mischungen mit neuem Material sind zulässig, wenn sie für die Herstellung des Materials erforderlich sind.

Recycelte Materialien im OEKO-TEX® STANDARD 100 – Fit für den Kreislauf

Unsere kostenfreie Webinar-Aufzeichnung bringt für Sie alle Fakten zu recycelten Materialien beim OEKO-TEX® STANDARD 100 auf den Punkt.

STANDARD 100 Zer­ti­fi­zie­rung von PSA und Spe­zial­ar­ti­keln

Die Ausstellung eines OEKO-TEX® STANDARD 100 Zertifikats ist auch für einige Produkte möglich, die aufgrund ihrer besonderen funktionellen Eigenschaften oder ihrer Zusammensetzung nicht unter eine klassische STANDARD 100 Zertifizierung fallen.

Sup­ple­ment für PSA

Das Supplement zum STANDARD 100 von OEKO-TEX® für Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Materialien für PSA deckt die Zertifizierung von (Fertigwaren und Komponenten von) Schutzkbeleidung für Feuerwehrleute, Wetterschutzkleidung oder Chemikalienschutzkleidung, bestimmte militärische Kleidungsstücke und Uniformen, die mit PSA vergleichbar sind, usw. ab. Die Ausnahmen für PSA und PSA-Materialien (z. B. NMP, Pigment Violet 23 und PFOA) beziehen sich auf die spezifischen Anforderungen dieses Marktsegments.

Sup­ple­ment für Spe­zial­ar­ti­kel

Das OEKO-TEX® STANDARD 100 Supplement für Spezialartikel deckt die Zertifizierung komplexer Produkte mit abweichenden Anforderungen aufgrund von Konstruktion, Technologie oder Einsatzbedingungen ab. Sie gilt nur für Fertigwaren/Endprodukte, einschließlich Kinderwagen, Koffer, Rucksäcke, orthopädische Geräte, Sonnenschirme, Zelte, Vorhanggarnituren, Betten, einige Spielzeuge, Reinigungsgeräte, Stühle, Sofas usw.

STANDARD 100 Zer­ti­fi­zie­rung von Schuhen

Neben Textilien prüfen wir auch Schuhe (als fertige Verkaufsartikel) und Einzelkomponenten für die Herstellung von Schuhen für Sie nach OEKO-TEX® STANDARD 100 auf Schadstoffe. Als Marke, Einzelhändler oder Lieferant profitieren Sie dabei in doppelter Weise von einer STANDARD 100 Zertifizierung:

  • Geringes Marktrisiko durch Erfüllung gesetzlicher Vorgaben
    Ein STANDARD 100 Zertifikat wird nur vergeben, wenn sämtliche Bestandteile die Anforderungen der STANDARD 100 RSL einhalten. Bei Schuhen ist das besonders wichtig, weil sie aus vielen unterschiedlichen Einzelkomponenten bestehen, die potenzielle Eintragsquellen für Schadstoffe darstellen.
  • Transparenz, Nachverfolgbarkeit und geteilte Kosten
    Der STANDARD 100 ist ein modulares System, das bereits zertifizierte Ausgangsmaterialien und Bestandteile auf nachfolgenden Produktionsstufen ohne erneute Labortests anerkennt. Das verteilt die Kosten für die Zertifizierung auf die beteiligten Unternehmen. Bei Verwendung STANDARD 100 zertifizierter Komponenten können Sie ihren Ursprung transparent nachvollziehen und gleichzeitig sicher sein, dass Ihre Schuhe sämtliche Marktanforderungen erfüllen, noch bevor Sie Ihre Produkte konfektionieren. 
     

NÄHERE INFORMATIONEN ZUM STANDARD 100 FÜR SCHUHE

STANDARD 100 Zer­ti­fi­zie­rung nach An­hang 6/7

Die Produktzertifizierung nach STANDARD 100 durch OEKO-TEX® erfolgt in der Regel nach den in Anhang 4/5 des Standards aufgeführten Prüfkriterien und Grenzwerten, die einmal jährlich aktualisiert werden. Speziell für Unternehmen, die sich den Zielen der Greenpeace Detox-Kampagne verpflichtet haben, bietet OEKO-TEX® einen erweiterten Kriterienkatalog an, dessen Anforderungen in Anhang 6/7 zusammengefasst sind.

Anhang 6/7 schreibt für viele Prüfparameter und Stoffe strengere Grenzwerte vor, die bei den STANDARD 100-Labortests eingehalten werden müssen. Diese strengeren Grenzwerte gelten jedoch nicht aus humanökologischen Gründen, sondern haben eine verbesserte Umweltleistung bei der Herstellung von Textilien im Sinne der Detox-Kampagne zum Ziel.

Ver­wen­dung ak­ti­ver che­mi­scher Pro­duk­te (ACP) bei der STANDARD 100-Zer­ti­fi­zie­rung

Der STANDARD 100 von OEKO-TEX® schließt die Verwendung aktiver chemischer Produkte (ACPs) wie biologisch aktive oder flammhemmende Ausrüstungen für zertifizierte Produkte generell aus. Bei einigen Textilien, wie z. B. bei persönlicher Schutzausrüstung, ist die Verwendung von ACPs jedoch unvermeidbar. In diesem Fall dürfen ACPs verwendet werden, sofern sie von unabhängigen Toxikologen als unbedenklich für die menschliche Gesundheit bewertet werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die ACPs strikt bestimmungsgemäß verwendet werden und den geltenden europäischen Rechtsvorschriften entsprechen.

Sollten neue wissenschaftliche Erkenntnisse bekannt werden, welche die gesundheitliche Unbedenklichkeit eines Stoffes in Frage stellen, behält sich OEKO-TEX® das Recht vor, das betreffende ACP von der Liste der akzeptierten Produkte zu streichen.

Derzeit von OEKO-TEX® akzeptierte ACPs: